Diversitätssensibilität in der Ganztagsschule

Diversitätssensible Pädagogik stellt komplexe Anforderungen an fachliche, pädagogische und didaktische Kompetenzen der Pädagog:innen.

Noch immer stellt der soziale und kulturelle Hintergrund einen maßgeblichen Faktor für den Bildungserfolg dar. Schon lange ist es erklärter Wille der Politik, Vielfalt in der Schule als Realität und Normalität zu begreifen und nicht als Problemstellung. Zwar thematisieren viele Bundesländer dies in ihren schulischen Curricula, doch die Kluft zwischen Anspruch, Erkenntnis und Schulpraxis ist viel zu oft offenbar. 

Diversity-Kompetenz für Lehr- und Fachkräfte

Die Fähigkeit, die Vielfalt der Schülerschaft anzuerkennen und in den Unterricht zu integrieren, ist dabei von zentraler Bedeutung. Es bedarf einer kontinuierlichen Reflexion. Noch immer hat der soziale und kulturelle Hintergrund von Kindern und Jugendlichen einen maßgeblichen Einfluss auf ihren Bildungserfolg. Daher ist es schon lange erklärter Wille der Politik, Vielfalt in der Schule als Realität und Normalität statt als Problemstellung zu begreifen. Zwar thematisieren viele Bundesländer diese Zielvorstellung in ihren schulischen Curricula, doch die Kluft zwischen Anspruch, Erkenntnis und Schulpraxis ist häufig noch groß. Diversitätssensible Pädagogik stellt daher komplexe Anforderungen an fachliche, pädagogische und didaktische Kompetenzen der Pädagog:innen. Der Ganztag bietet jedoch vielfältige Möglichkeiten, diesen Anforderungen zunehmend gerecht werden zu können. 

Diversity-Kompetenz für Lehr- und Fachkräfte

Die Fähigkeit, die Vielfalt der Kinder und Jugendlichen anzuerkennen und in den Unterricht sowie in den außerunterrichtlichen Angeboten zu integrieren, ist von zentraler Bedeutung. Dazu bedarf es einer kontinuierlichen Reflexion der eigenen Einstellungen und Vorurteile sowie einer offenen Haltung gegenüber kultureller Diversität. Darüber hinaus braucht es angepasste Lernkonzepte und diversitätssensible Materialien, um die Potentiale einer heterogenen Schülerschaft auszuschöpfen. Ein hohes Maß an Flexibilität, gute pädagogische und organisatorische Konzepte sowie multiprofessionelle Teams sind für die Ausgestaltung eines vielfältigen sowie kind- und jugendorientierten Ganztags elementar. Fortbildungen und Workshops können dabei unterstützen, eine diskriminierungskritischere Fachdidaktik sowie interkulturelle Sensibilität zu entwickeln und den Umgang mit Vielfalt im Schulalltag zu verbessern. Damit ein gemeinsamer Schulentwicklungsprozess hin zu einer diversitätssensiblen Schule gelingen kann, müssen gemeinsame Werte und Ziele entwickelt und von allen getragen werden.

Diversity-Kompetenz von Schüler:innen/Kinder und Jugendliche

Ein zentraler Aspekt ist die Förderung sozialer und interkultureller Kompetenzen. Durch fächerübergreifende Projekte, Teamarbeit und gemeinsame Aktivitäten haben Schüler:innen die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und Empathie für andere Kulturen und Lebensweisen zu entwickeln sowie Vorurteile abzubauen. Der Ganztag bietet darüber hinaus Raum für außerschulische Angebote und Projekte, die die Vielfalt der Schülerschaft widerspiegeln und den interkulturellen Austausch fördern. Durch Theateraufführungen, Kunstprojekte, Sprachkurse und Austauschprogramme können Schüler:innen/Kinder und Jugendliche verschiedene Kulturen und Lebensweisen kennenlernen und ihre eigene Identität erforschen.

Chancen von Diversität

Die Berücksichtigung von Diversität in der Ganztagsschule stellt eine gute Möglichkeit dar:

  • die Schüler:innen als Individuen, mitsamt ihren Eigenarten und Einzigartigkeiten, zu erfassen;
  • Gleiches und Unterschiedliches zu erkennen und mit Blick auf die Gestaltung von Lernprozessen zu nutzen (bspw. indem individuelle Förderpläne erstellt werden);
  • neue Sichtweisen aufzunehmen und kooperatives Lernen zu ermöglichen;
  • Kreativität und Motivation in der Klasse/Lerngruppe zu steigern, persönliche Erfolgserlebnisse für verschiedene Schüler:innen-Gruppen/Kinder und Jugendliche zu schaffen;
  • Demokratie und Partizipation zu stärken sowie soziale Integration der Kinder und Jugendlichen zu fördern;
  • Lehrer:innen-Schüler:innen- sowie Lehrer:innen-Eltern-Beziehungen zu optimieren;
  • Differenz- und Dominanzsensibilität in der Klasse/Lerngruppe zu fördern;
  • Institutionelle Selektionsmechanismen abzubauen. Reflexion der eigenen Einstellungen und Vorurteile sowie einer offenen Haltung gegenüber kultureller Diversität. Fortbildungen und Workshops können dabei unterstützen, interkulturelle Sensibilität zu entwickeln und den Umgang mit Vielfalt im Schulalltag zu verbessern.

Diversity-Kompetenz von Schüler:innen

Ein zentraler Aspekt ist die Förderung sozialer und interkultureller Kompetenzen. Durch fächerübergreifende Projekte, Teamarbeit und gemeinsame Aktivitäten haben Schüler:innen die Möglichkeit, unterschiedliche Perspektiven kennenzulernen und Empathie für andere Kulturen und Lebensweisen zu entwickeln sowie Vorurteile abzubauen. Der Ganztag bietet auch Raum für außerschulische Angebote und Projekte, die die Vielfalt der Schülerschaft widerspiegeln und den interkulturellen Austausch fördern. Durch Theateraufführungen, Kunstprojekte, Sprachkurse und Austauschprogramme können Schüler:innen verschiedene Kulturen und Lebensweisen kennenlernen und ihre eigene Identität erforschen.

Ein hohes Maß an Flexibilität, gute pädagogische und organisatorische Konzepte sowie multiprofessionelle Teams sind für die Ausgestaltung eines vielfältigen sowie kind- und jugendorientierten Ganztags elementar. Lehr- und Fachkräfte benötigen dafür aber Kenntnisse über kulturelle Vielfalt und eine Haltung, die Vielfalt als Normalität und Chance begreift. 

Altersbedingt befinden sich Schüler:innen der Primarstufe noch in der Entwicklung ihrer Identität sowie ihrer Werte. Eine Diversitätsbildung ist daher so früh wie möglich wichtig, um Verständnis für Vielfalt und Toleranz von Anfang an zu unterstützen und zu fördern. Dabei ist eine zentrale Aufgabe der Grundschule, neu zugewanderten Kindern und ihren Familien durch diversitätssensible Angebote soziale und kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. 

Auch in der Sekundarstufe I ist es wichtig, inklusive Lernräume zu entwickeln, in der alle Jugendlichen unabhängig von ihrer kulturellen, ethnischen, sprachlichen oder sozioökonomischen Herkunft unterstützt und gefördert werden. Die Förderung von Diversität kann helfen, Vorurteile und Stereotypen abzubauen, um ein solches inklusives Schulklima zu schaffen. In der Sekundarstufe können Lehr- und Fachkräfte tiefergehende Diskussionen über kulturelle Identität, Stereotypen, Vorurteile und kulturelle Unterschiede führen und Jungendliche dazu ermutigen, über ihre eigenen kulturellen Erfahrungen zu reflektieren und sich mit anderen Kulturen und Lebensarten kritisch auseinanderzusetzen. 


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