Kind- und jugendorientierte Ganztagsbildung als Leitbild einer Konzeptentwicklung im Ganztag

Eine kind- und jugendorientierte Ganztagsbildung stellt die multiprofessionellen Perspektiven auf die Heranwachsenden, aber insbesondere auch die Perspektiven der Heranwachsenden selbst in den Mittelpunkt aller Planungsprozesse. Dabei berücksichtigt sie den spezifischen „gesellschaftlichen Auftrag“ aller kooperierenden Akteure.

Hinsichtlich der Ausgestaltung und Umsetzung einer kind- und jugendorientierten Ganztagsbildung bilden die Systeme „Schule“ und „Kinder- und Jugendhilfe“ eine besondere Verantwortungsgemeinschaft, die durch die Kooperation mit Partner:innen aus Sport, Kunst und Kultur sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Akteuren ergänzt wird. 

Schule und Kinder- und Jugendhilfe haben gemeinsam einen Erziehungs- sowie einen je spezifischen Bildungsauftrag, der sowohl formale, non-formale Bildung und die Förderung informeller Bildungsprozesse einschließt. 

Durch die Hervorhebung der Bildungsprozesse im Begriff der Ganztagsbildung anstatt Ganztagsschule soll der Fokus auf die vielfältigen und permanent stattfindenden (Selbst-)Bildungsprozesse der Kinder und Jugendlichen gelenkt werden. Das heißt, Heranwachsende werden über ihre „Rolle“ als Schülerin bzw. Schüler hinaus, in ihrer gesamten Persönlichkeit mit altersspezifischen, überindividuellen Bedarfen und individuellen Bedürfnissen wahrgenommen. Gemeinsames Ziel der o.g. Verantwortungsgemeinschaft ist neben der Förderung eines den individuellen Potenzialen entsprechenden Bildungsabschlusses, insbesondere die breite Förderung und Erziehung der jungen Menschen zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen, verantwortungsbewussten und sozialkompetenten Persönlichkeit. Dabei werden sowohl die Kinder bzw. Jugendlichen selbst als auch deren Familien aktiv einbezogen.

Eine gelingende Entwicklung von Kindern und Jugendlichen baut auf unterschiedlichste Bildungsarten und -formen auf, denn alltags- oder außerschulische Bildung ist die unverzichtbare Basis für formale oder schulische Bildungsprozesse. Sie sind zwei Seiten einer Medaille.

Von besonderer Bedeutung sind hierbei die Berücksichtigung und Wertschätzung der Meinung und des Willens eines jeden Kindes oder Jugendlichen, ohne aber den gesellschaftlichen Auftrag von Ganztagsschulen oder das je spezifische professionelle Wissen über eine gute Entwicklungsförderung zu vernachlässigen. Eine kind- und jugendorientierte Ganztagsbildung sucht deshalb bei allen Planungs- und Umsetzungsprozessen stets den Ausgleich zwischen dem Willen und den Meinungen der Heranwachsenden und den Anforderungen, Meinungen und Perspektiven der Erwachsenen.

 

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Kontakt

Birgit Schröder

Leitung der Serviceagentur "Ganztagsbildung" NRW

0159 06742312
birgit.schroeder(at)isa-muenster.de
 

Anja Sibum

Leitung der Serviceagentur "Ganztagsbildung" NRW
Lehrerin für die Primarstufe

01575 3688341
anja.sibum(at)isa-muenster.de

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